HSG Baar – SG Ober-/Unterhausen 38:39 (22:23)
Die Freude nach der Schlusssirene war groß auf Seiten der Gäste aus Lichtenstein. Endlich waren die zwei wichtigen Punkte, ein ersehnter Sieg und letztlich auch das Ticket ins Halbfinale unterm Schloss. Doch wie das Ergebnis zeigt, war es ein langer Kampf und vorallem nicht von der sonst stabilen Abwehrarbeit der SG geprägt.
Doch nun zum Spiel. Die berüchtigte Hohenlupfen-Sporthalle in Baar hat ihrem Namen am vergangenen Samstag allen Ehren gemacht. In der komplett vollen und von den Heimfans lautstark unterstützten Halle hat man es den Hausener Jungs nicht einfach gemacht. Von Beginn an war Hitze im Spiel und keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Doch die SG behielt die Oberhand und kontrollierte das Ergebnis zu Beginn. Nach einem guten Start gingen die Hausener nach sieben Minuten durch Erik Flammer mit 3:6 in Führung. Doch die Hausherren kämpften um jedes Tor und ließen die Leine nicht los. Dennoch konnten die Lichtensteiner Fehler schnell bestrafen und zogen in Minute 11 auf 6:10 davon. Darauf reagiert die HSG Baar mit einer Auszeit, um das Tempospiel der SG zu unterbinden. Doch die SG blieb weiterhin konzentriert – zwar konnte man die Führung nicht ausbauen aber man hielt die Bären auf Distanz. Nach dem 13:16 (21.) erneut durch Erik Flammer verlor man den Faden im Angriff und die Abwehr ließ immer mehr lücken zu. Somit kamen die Bären wieder in Schlagdistanz und konnten innerhalb von einer Minute zum 16:16 (22.) ausgleichen. Von da an blieb das Spiel ausgeglichen und die Gastgeber konnten sogar zweimal eine zwei-Tore Führung ausbauen. In den letzten 7 Minuten der ersten Halbzeit fielen ganze 13 Tore, doch die SG konnte in letzter Sekunde noch die Führung zum 23:22 Halbzeitstand erzielen.
Die zweite Halbzeit konnte nicht spannender sein. Zu keinem Zeitpunkt konnte sich eine Mannschaft entscheidend absetzen. Während die SG vorne viele Chancen vergab war man hinten zu fahrlässig und ließ immer wieder einfache Tore der Gastgeber zu. Über die Stationen 24:24 (33.), 27:28 (38.), 31:29 (41.), 33:34 (46.) und 35:36 (49.) ging es in die Schlussphase der Partie. In einer hitzigen Endphase konnte die SG drei Zeitstrafen gegen die HSG rausholen und durch Erik Flammer und Felix Schwille zwei weitere Tore erzielen. Nun stand es 35:38 (55.) und die SG konnte den Sack zumachen. Wieder vergab man Chancen und ließ sich von der kochenden Atmosphäre anstecken. Zur selben Zeit kamen die Bören wieder in Aufschwung und kämpften um jeden Ball. Mit einem 3:0-Lauf seitens der Gastgeber war das Spiel beim 38:38 (58.) wieder offen. 93 verbleibende Sekunden entschieden jetzt wer die zwei Punkte mitnehmen wird und wer mit leeren Händen nach Hause muss. Doch die SG blieb in ihrem letzten Angriff konzentriert und konnte Rechtsaußen Erik Flammer in Wurfposition bringen zum 38:39 (59.). Nun waren es noch 49 Sekunden und die SG musste mit aller Kraft ein Gegentor verhindern. In letzter Sekunde kam die HSG Baar nochmals aus der zweiten Reihe zum Wurf, doch SG-Keeper Juli Maier vereitelte den Wurf zum letzlichen Auswärtssieg der Lichtensteiner. „Wir haben heute sicherlich nicht unser bestes Spiel gezeigt geschweige denn alles richtig gemacht. Aber wir haben bis zum Umfallen gekämpft und somit auch ein Stück weit das nötige Quäntchen Glück erzwungen. Das kann etwas freisetzen. Genervt bin ich allerdings von der fehlenden taktischen Disziplin vor allem in den letzten 5 Minuten des Spiels. Das geht so einfach nicht!“, zog SG-Coach Marcus Grimm erleichtert das Fazit zur irren Partie.
Die Mannschaft bedankt sich bei all den mitgereisten Zuschauern und Trommlern der Männer 2, die den Gastgebern lautstark entgegengewirkt haben.
Nun heißt es im nächsten Spiel gegen die Ermstäler aus Neuhausen das Final-Ticket zu ziehen.
Es spielten:
Maier, S. Welther – Werz, Schwille (10/4), Theodosiadis, Flammer (9), R. Welther (1), Oeding (2), Lehmann (1), Fl. Grauer (6), Fe. Grauer (3), Greve (4), Hartl, Althaus (3)
7m: SG OU 4/4 – HSG 1/1
Zeitstrafen: SG OU 5 – TG S 7
Schiedsrichter: Akgün/Hrstic (HSG Strohgäu/SG BBM Bietigheim)